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Auf Initiative der Beratungsstelle Arbeit Münster (BSA) kam es Ende August zu einem klärenden Treffen mit dem Geschäftsführer der Arbeitsagentur Ahlen-Münster Herrn Fahnemann, um Missverständnisse und Unklarheiten rund um das Antragsverfahren für Arbeitslosengeld 1 (ALG1) auszuräumen. Mit am Tisch: die Bundestagsabgeordnete Frau Svenja Schulze, die das Gespräch unterstützend begleitete. Hintergrund des Treffens war die wiederholte Rückmeldung von Ratsuchenden bei der BSA, dass ihnen von Mitarbeitenden der Arbeitsagentur mitgeteilt worden sei, Anträge seien „nur noch digital“ möglich – gedruckte Formulare gebe es demnach nicht mehr. Diese Darstellung widerspricht jedoch klar der geltenden Gesetzeslage, nach der ein Antragsrecht in jeder Form – ob digital, schriftlich oder persönlich – ausdrücklich vorgesehen ist. „Das Gesetz sieht Antragsfreiheit vor. Das bedeutet, dass jede*r einen Antrag stellen kann – auch handschriftlich oder in Papierform“, erklärt Christoph Cramer von der BSA „Wenn dieser Weg verweigert wird, ist das nicht nur unrechtmäßig, sondern schließt Menschen von dringend benötigten, existenzsichernden Leistungen aus.“ Gerade Menschen ohne digitalen Zugang – etwa aufgrund fehlender technischer Ausstattung, Sprachbarrieren oder gesundheitlicher Einschränkungen – seien durch die einseitige Praxis der Arbeitsagentur besonders betroffen.
MdB Svenja Schulze fordert Klarstellung und Einhaltung der Rechtslage
Svenja Schulze, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Münster, hatte sich nach Eingang der Beschwerde durch die BSA dafür eingesetzt, dass ein gemeinsames Gespräch zustande kommt. Nach dem Treffen brachte Frau Schulze zum Ausdruck, dass es nicht hinnehmbar sei Menschen durch administrative Prozesse an der Wahrnehmung ihrer Rechte zu hindern. Außerdem sei die Antragsfreiheit ein zentraler Bestandteil unseres Sozialrechts – diese dürfe nicht durch technische Hürden faktisch ausgehebelt werden.
Der Geschäftsführer der Arbeitsagentur hatte zuvor von den bundesweit laufenden Umstrukturierungsmaßnahmen mit dem Fernziel zur volldigitalen Behörde berichtet. Dabei sei er sich der Herausforderung für einen Teil der Arbeitsagentur-Kunden durchaus bewusst. Für diejenigen Kunden, die der digitalen Antragstellung alleine nicht gewachsen seien, stünde geschultes Arbeitsagentur-Personal im BiZ zur Verfügung. Auf Wunsch werde aber auch ein althergebrachter Papierantrag ausgehändigt.
Beratungsstelle mahnt zur Wachsamkeit.
Die BSA zeigte sich mit dem Ergebnis des Treffens vorsichtig optimistisch, mahnt aber zur weiteren Aufmerksamkeit: „Es braucht jetzt konkrete Änderungen in der Praxis – nicht nur Lippenbekenntnisse“, so die BSA-Mitarbeiterin Lena Dhaliwal. Man werde in den kommenden Wochen beobachten, wie sich die Situation für Ratsuchende entwickelt. Betroffene, die weiterhin Schwierigkeiten bei der Antragstellung haben, werden ermutigt, sich direkt in der Beratungsstelle Arbei im cuba zu melden. „Niemand darf durchs Raster fallen – schon gar nicht, wenn es um das tägliche Überleben geht.“

Anlässlich des internationalen Tags der menschenwürdigen Arbeit am 7. Oktober führte die Beratungsstelle Arbeit Münster eine gezielte Flyeraktion in der innerstädtischen Gastronomie und Imbisslandschaft durch. Ziel war es, Beschäftigte und Arbeitgeber gleichermaßen über grundlegende arbeitsrechtliche Standards zu informieren.
Im Mittelpunkt der Aktion standen zentrale Themen wie der gesetzliche Mindestlohn, die korrekte Arbeitszeiterfassung, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall sowie Urlaubsansprüche. Mit Informationsflyern soll das Bewusstsein für faire Arbeitsbedingungen gestärkt werden – insbesondere in einem Bereich, in dem Verstöße gegen geltendes Arbeitsrecht nach wie vor keine Seltenheit sind.
Gastronomie und Schnellimbisse sind für viele Menschen ein Einstieg in den Arbeitsmarkt, leider oft unter prekären Bedingungen. Gerade Minijobber, Aushilfen oder Beschäftigte mit unsicheren Verträgen wissen häufig nicht, welche Rechte ihnen zustehen. Die Beratungsstelle möchte mit der Aktion niedrigschwellig aufklären und gegebenenfalls Unterstützung anbieten.
Der Tag der menschenwürdigen Arbeit, der jährlich am 7. Oktober begangen wird, wurde von internationalen Gewerkschaften ins Leben gerufen, um weltweit auf faire Arbeitsbedingungen, soziale Sicherheit und die Achtung arbeitsrechtlicher Standards aufmerksam zu machen.
Die Flyeraktion in Münster war Teil eines landesweiten Engagements für mehr Transparenz und Gerechtigkeit im Arbeitsleben. Unterstützt wurde die Aktion vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS).
Die Beratungsstelle Arbeit in Münster hat Betriebe dazu aufgerufen, die Informationen an ihre Beschäftigten weiterzugeben – und Beschäftigte, sich im Zweifelsfall Rat einzuholen. Bei Fragen rund um Arbeitsrecht, Kündigungsschutz oder Sozialleistungen steht die Beratungsstelle kostenfrei und vertraulich zur Verfügung.


Ein Abend voller Wortkunst in der Blackbox im cuba
06. Oktober – Mit starken Worten, kreativen Texten und viel Applaus wurde am Montagtagabend in der gut besuchten Blackbox des cuba der „Tag der menschenwürdigen Arbeit“ gefeiert – auf ganz besondere Weise: Acht Poetinnen und Poeten traten beim Poetry Slam auf die Bühne, um das Thema Würde bei der Arbeit literarisch, pointiert und manchmal auch provokant zu beleuchten.
Veranstaltet wurde der Abend von der Beratungsstelle Arbeit im cuba, einem vom Ministerium für Gesundheit und Soziales NRW geförderten Projekts zur Bekämpfung prekärer und ausbeuterischer Beschäftigungen. Als Moderator konnte „Chris“, vom landesweit bekannten Tatwort-PoetrySlam gewonnen werden. Mit viel Charme und einem Gespür für die Zwischentöne führte er durch das Programm und baute dabei immer wieder Brücken zwischen den Künstlerinnen und Künstlern und dem begeisterten Publikum.
Die Vielfalt der Beiträge spiegelte die Vielschichtigkeit des Themas wider: Von bissigem Humor über persönliche Geschichten bis hin zu gesellschaftskritischen Statements reichte das Spektrum. Ein Slammer erzählte von der Absurdität mancher Büro-Routinen, eine andere Poetin berührte das Publikum mit einem eindringlichen Text über prekäre Arbeitsverhältnisse und den Kampf um Anerkennung. Zwischendurch wurde gelacht, geseufzt, genickt – und vor allem: zugehört.
„Arbeit darf nicht entwürdigen, sie muss stärken“, so brachte es eine der Teilnehmerinnen auf den Punkt – ein Satz, der vielen Besucherinnen und Besuchern noch lange im Ohr blieb.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie Kunst und gesellschaftlicher Diskurs zusammenfinden können. „Ein voller Erfolg“, resümierte ein Vertreter der Beratungsstelle Arbeit am Ende des Abends. Und das Publikum? Applaudierte lang – und ging mit vielen Denkanstößen nach Hause.

Lokale Autor:innen der Slam Poetry Szene befassen sich mit der Frage was menschenwürdige Arbeit ist und vor allem, wie es klingt, wenn sie nicht da ist.
7 Minuten, 1 Mikro und Slam Poet:innen, die Menschen eine Stimme geben wollen, die oft nicht gehört werden.
Denkt und diskutiert mit uns, was es heißt, in Würde zu arbeiten, denn Ihr seid die Jury bei einem der bekanntest und ältesten Slams in NRW, dem TatWort Poetry Slam.
Montag, 06.10.205 in der BlackBox im cuba
Einlass ab 18.00
Beginn: 19.00
Moderation: Andreas Weber
Eintritt frei, Spende willkomen

Am 07.10.2024 laden die Beratungsstellen Arbeit in Münster, Coesfeld, Warendorf & Rheine um 18 Uhr zu einem besonderen Abend des bekannten Dichterwettstreits in Münster.
Lokale Autor*innen und Stars der Slam Poetry Szene befassen sich mit der Frage was menschenwürdige Arbeit ist und vor allem, wie es klingt, wenn sie nicht da ist.
7 Minuten, 10 Slam Poet*innen, die Menschen eine Stimme geben wollen, die oft nicht gehört werden. Denkt und diskutiert mit uns, was es heißt, in Würde zu arbeiten, denn Ihr seid die Jury bei einem der größten Slams in NRW.
Moderiert und begleitet wird der Abend von Andreas Weber (TatWort Poetry Slam).


Quiz als Präventionsmaßnahme gegen Arbeitsausbeutung
Erfolgreiche kooperative Präventionsmaßnahme gegen Arbeitsausbeutung der Beratungsstelle Arbeit im cuba (Soziokultur Achtermannstraße e.V.), dem impulse e.V. und dem Bildungsinstitut Münster e.V.)
Am 29. August 2024 organisierten die Beratungsstelle Arbeit im cuba und die Beratungsstelle Arbeit des impulse e.V. ein Quiz „Faire Arbeit: Verhinderung von Arbeitsausbeutung“ für zugewanderte Sprachkursteilnehmende des Bildungsinstitut Münster e.V.. Ziel der Aktion sollte es sein, zugewanderten Menschen einige wichtige Grundlagen des Arbeitsrechts in Deutschland näher zu bringen, auf das Informations- und Beratungsangebot der Beratungsstellen Arbeit aufmerksam zu machen und so vor Arbeitsausbeutung zu schützen.
Gerade zugewanderte Menschen geraten durch Sprachhemmnisse und fehlende Informationen zum Arbeitsrecht in Deutschland schnell in prekäre und/oder ausbeuterische Arbeitsverhältnisse. Durch das Quiz „Faire Arbeit: Verhinderung von Arbeitsausbeutung“ haben die Teilnehmenden des B2-Sprachkurses des Bildungsinstituts Münster e.V. wichtige arbeitsrechtliche Informationen erhalten, z.B. zum gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland, dem Umgang mit einer Kündigung und der Möglichkeit einer Kündigungsschutzklage.
Das Quiz war eine erfolgreiche Präventionsmaßnahme gegen Arbeitsausbeutung. Die Teilnehmenden konnten auf spielerische Weise wichtiges Vokabular zum Thema Arbeitsrecht erlernen und die eigenen Rechte und Pflichten im Arbeitsverhältnis verstehen, um damit gut informiert nach erfolgreichem Abschluss ihres Sprachkurses eine faire Arbeitsstelle zu finden.


Beschäftigte klagen über große Hitze in Unterkünften
In der ausklingenden Erdbeersaison steht die Vergütung für die Arbeit der letzten Monate an: Dies haben Berater*innen von Arbeit und Leben NRW, Faire Mobilität und Beratungsstellen Arbeit in Warendorf sowie Münster zum Anlass genommen, um am 26.06.24 eine Informationskampagne über ihre Arbeitsrechte durchzuführen. Dabei ging es uns insbesondere auch darum, darauf hinzuweisen, dass die geleisteten Stunden akribisch selbst dokumentiert werden sollten. Viele verlassen sich leider nur auf die Arbeitszeiterfassung des Arbeitgebers und haben keine eigenen Nachweise für die gearbeiteten Stunden, die als Gegendarstellung dienen könnten.
In einem landwirtschaftlichen Betrieb für den Anbau von Beerenpflanzen konnten wir mit Saisonarbeiter*innen sprechen, die seit einigen Jahren zu unterschiedlichen landwirtschaftlichen Betrieben in ganz Europa zum Arbeiten fahren. Sie berichteten vom Einhalten des Mindestlohnes im münsterländischen Betrieb, bei durchschnittlich neun täglichen Arbeitsstunden von Montag bis Samstag. Gleichzeitig gaben sie an, dass sie für die Unterbringung in Containern zu zweit oder zu viert 12 Euro pro Person am Tag zahlen müssten, was zu einer monatlichen Miete in Höhe von 375 Euro führe. Auch wenn sie selbst die Miete als zu teuer empfinden, haben sie keine Alternative und müssen diese Bedingungen akzeptieren. Bei der Hitzewelle der letzten Tage wurde es sehr heiß in den Containern, das sei nur schwer auszuhalten. Obwohl Zufriedenheit mit der Bezahlung bei allen Angetroffen herrschte, beschwerte man sich über den rauen Ton des Arbeitgebers bei Personen , die nicht gut eingearbeitet wurden oder etwas langsamer seien. Ferner wurde die 20% Besteuerung trotz Saisonarbeit bemängelt, da keiner am Folgejahr die Steuererklärung abgeben würde.
Da sich der Betrieb in einem abgelegenen Ortsteil befindet, haben sich die rumänischen und bulgarischen Saisonbeschäftigte über den Besuch des Teams und über die Informationen gefreut, haben Kontaktdaten der Beratungsstellen entgegengenommen und wollen sich melden, falls sie Schwierigkeiten oder Probleme am Ende der Saison haben werden.
Am 07. Mai 2024 hat sich die cuba - Beratungsstelle Arbeit Müsnter, die jfd - Beratungsstelle Arbeit Rheine, Faire Mobilität, Arbeit und Leben NRW sowie Vertreter der IG Bau auf den Weg durchs Münsterland gemacht. Bei der aufsuchenden Aktion an entsprechenden Spargel-Feldern konnten sie insgesamt 72 Saisonarbeitskräfte aus Rumänien und Polen antreffen.
Den ganzen Artikel finden sie hier:

Passend zum Start der Orientierungswochen hatten Studierende am Dienstag (04.10.23) die Möglichkeit mit unserem Netzwerk gegen Arbeitsausbeutung, dem fikus-Referat (AstA) sowie der NGG über (un)faire Studi-Jobs ins Gespräch zu kommen.
Dabei haben wir auf unserer Aktion zum "Tag der menschenwürdigen Arbeit (07.10.)" hingewiesen:
STUDIJOB - ABER FAIR!
Filmforführung: "Der marktgerechte Mensch"
Dienstag, 10.10.2023 um 17 Uhr im Hörsaal F1 Fürstenberghaus
Mit anschließender Möglichkeit zum Austausch mit den Beratungsstellen deiner Region zu fairen Arbeitsbdingungen in Studi-Jobs


Ab dem 27.06.2023 bieten wir wieder eine offene Sprechstunde an:
Jeden Dienstag von 10 - 12:00 Uhr & 14 - 16:00 Uhr!
Bei umfangreichen Anliegen vereinbaren Sie bitte einen Termin unter Tel.: 0251/511929 oder per Mail an info@cuba-arbeitslosenberatung.de
Hier ist der ganze Artikel auf der Webseite des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales zu finden!
Wir freuen uns sehr Lena Dhaliwal seit Januar 2023 in unserem Team begrüßen zu dürfen. Frau Dhaliwal berät ebenfalls zu Fragestellungen rund um Erwerbslosigkeit sowie prekärer und ausbeuterischer Beschäftiung. Außerdem ist sie für die Beratung und Unterstützung von ukrainischen Geflüchteten zuständig.

Erneute Aktion des Netzwerks der BSA im Münsterland
Ende Juni haben die Mitarbeiter*innen der Beratungsstellen Arbeit auf dem Wilhelmsplatz in Warendorf in der Nähe zum Wochenmarkt einen Informationsstand aufgebaut, um mit Bürger*innen ins Gespräch zu kommen. Bei sonnigem Wetter wurde dieses Angebot gut genutzt.
Tullio Paltrinieri, Mitarbeiter der Beratungsstelle in Warendorf, berichtet: „Es ist wichtig, mit Marktbesuchern ins Gespräch zu kommen und über Themen wie prekäre Beschäftigung zu reden. Das Bedauern ändert nicht die Situation der Menschen. Alles, was wir tun können, ist Aufklärung betreiben und auf vorhandene Beratungsmöglichkeiten aufmerksam machen.“ Um Bürgern den Auftrag und die Kompetenzen der Beratungsstelle näher zu bringen, hatten die Mitarbeiter*innen außer zahlreichen Faltblättern auch Broschüren in verschiedenen Landessprachen vorbereitet.

Anfang Juni haben wir uns gemeinsam mit dem IG Bau Westfalen, Faire Mobilität, Faire Integration, der BSA Warendorf und Berater*innen der Projekte "Arbeitnehmerfreizügigkeit fair gestalten", "Arbeitsmigration fair begleiten" an einer Informationsaktion für Saisonarbeitskräfte aus Osteuropa beteiligt. Dabei stand zunächst die Verteilung von mehrsprachigen Informationsmaterialien sowie ein erster Austausch über die Arbeits- und Unterbringungsbedingungen im Fokus. Auf zwei Höfen im Münsterland wurden rund 65 Arbeitskärfte aus der Ukraine und Rumänien angetroffen. Insgesamt berichteten die Arbeitskräfte von keinen größeren Problemen. Auffallend waren jedoch die zu bemängelnden Hygienemaßnahmen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Beratungs- und Unterstützungsangebote bis zum Ende der Saison in Anspruch genonmmen werden.
Weitere Fotos von der Aktion gibt es unter: https://www.arbeitundleben.nrw/kooperieren/projekte/deutsch/berichte-aus-der-praxis-presse

Wie jedes Jahr waren wir neben den Gewerkschaften und anderen Initiativen mit einem Infotisch auf der Kundgebung des DGB (Deutschen Gewerkschaftsbund) vertreten. Unter dem Motto "GeMAInsam Zukunft gestalten" wurde hier ein solidarisches Zeichen für eine gerechte Zukunft gesetzt.
Spätestens seit dem erneuten Bekanntwerden der schlimmen Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie zu Beginn der Pandemie in 2020 war prekäre Beschäftigung und viel Empörung in aller Munde.
Die Landesregierung NRW hat vor diesem Hintergrund ein landesweit vertretenes Hilfe- und Beratungsangebot ins Leben gerufen, welches über den europäischen Sozialfonds (ESF) / REACT-EU finanziert wird. Denn prekäre Beschäftigung ist keine Alleinstellungsmerkmal der Fleischindustrie. Es gibt diese leider auch in vielen weiteren Bereichen, z.B. in der Landwirtschaft, Pflege, Logistik, Reinigung, Gastronomie und Bauwirtschaft.
Vor diesem Hintergrund hat die BSA Münster in der Nähe zum Wochenmarkt einen Informationsstand aufgebaut um mit Bürger*innen ins Gespräch zu kommen. Trotz des schlechten Wetters wurde dieses Angebot zahlreich genutzt. Christoph Cramer, Mitarbeiter der Beratungsstelle: "Wer glaubt, dass nur Menschen aus Südosteuropa von prekärer Beschäftigung betroffen sind, liegt falsch." Aus dem Beratungsalltag weiß er zu berichten, dass häufig auch Menschen ohne Migrationsgeschichte Opfer von Ausbeutung, Lohnbetrug und der Missachtung von essentiellen ArbeitnehmerInnenrechte werden. "Gleichwohl sind Menschen ohne erweiterte Deutschkenntisse sehr viel häufiger betroffen" so Cramer weiter.
Um Bürger*innen den Auftrag und die Kompetenzen der BSA näher zu bringen, hatte die BSA neben zahlreichen Flyern und Broschüren sogenannte "Fälle to go" vorbereitet. Das sind Beispiele aus der Praxis auf einer Seite kompakt zusammengefasst und in einem Briefumschlag verpackt, und somit einfach zum mitnehmen.
Da Arbeitsausbeutung ein flächendeckendes Problem ist, haben sich die Beratungsstellen in der Region zusammengeschlossen. So waren auch Kolleg*innen der BSA aus Warendorf, Rheine, Dülmen und Ibbenbüren am Stand der BSA Münster vertreten.
Arnold Voskamp – neben Norbert Attermeyer die tragende Säule in der Arbeitslosenberatung – geht nach 30 Jahren Beratungstätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand.
Dazu Voskamp: „Ich freue mich die Arbeit vertrauensvoll in kundige und tatkräftige Hände zu übergeben.“
Zur Sicherstellung dieses wichtigen Beratungsangebots konnte bereits Anfang des Jahres Judith Appel als neue Mitarbeiterin gewonnen werden. Appel kennt als ehemalige Beraterin einer Beratungsstelle für Geflüchtete die Probleme am deutschen Arbeitsmarkt und verstärkt nun das Team im cuba.
Gerade erst angefangen hat Christoph Cramer. Der ehemalige Streetworker ist umfassend mit dem sozialen Netz vertraut. In einer Zeit als selbstständiger Unternehmer konnte er jenseits der sozialen Arbeit viel Erfahrung darin sammeln, eigenverantwortlich eine berufliche Existenz aufzubauen. Das kann er in der neuen Stelle gut gebrauchen.
Denn auch im Arbeitsfeld der Beratungsstelle hat es eine Verschiebung gegeben. Dazu Norbert Attermeyer: „Das cuba und die anderen Erwerbslosenberatungsstellen haben von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann einen wichtigen zusätzlichen Auftrag als „Beratungsstellen Arbeit“ erhalten.“ Diese sollen mobile Beschäftigte (Saisonarbeitskräfte, Wanderarbeiter und Wanderarbeiterinnen, entsandte Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen) erreichen. Deren Arbeitssituation sieht oftmals anders aus als die von deutschen Beschäftigten. Die Regeln der Beschäftigung sind teilweise anders, dazu wohnen sie in besonderen Unterkünften. Appel: „Durch die neue flächendeckende Beratungsstruktur sollen die Beschäftigten Unterstützung bei arbeits- und sozialrechtlichen Fragestellungen sowie der Durchsetzung fairer Arbeitsbedingungen erhalten.“ Wie berichtet sind teilweise unzumutbare Bedingungen bekannt geworden. Die Landesregierung sieht hier einen Beratungsbedarf, den die Arbeitslosenberatungsstellen landesweit bedienen sollen. Dafür stellt sie auch spezielle Übersetzungshilfen zur Verfügung.
Die Beratung rund um Erwerbslosigkeit bleibt weiterhin Arbeitsauftrag im cuba.

Termine sind nach Absprache unter den derzeit geltenden Hygiene- und Sicherheitsvorschriften möglich.
Aber: Kommen Sie auf keinen Fall zu uns, wenn Sie Erkältungssymptome (z.B. Husten, Schnupfen) haben!
Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes ist verpflichtend.
Wir bitten möglichst um einen negativen Schnelltest (nicht älter als 48 Std.).
Um einen Termin zu einer persönlichen Beratung vor Ort zu vereinbaren, rufen Sie uns bitte an und/oder schreiben Sie uns eine E-Mail. Unsere Kontaktdaten finden Sie links.
Die 1. Etage ist verschlossen. Klingeln Sie bei "Arbeitslosenberatung", wir holen Sie an der Etagentür ab.